Tai Chi Chuan ist mir in meinem Leben oft begegnet und ich wusste es schon früh zu erkennen und beim Namen zu nennen. Näher interessiert hat es mich lange nicht. Als ich nach einer Tanzverletzung mich lange nicht mehr richtig bewegen konnte begegnete es mir erneut in einem Film, den ich mit meinem 8 jährigen Sohn guckte. Es ging um ein magisches beeinflussen der Elemente und zur Beeinflussung von Wasser hatten sich die Filmemacher Bewegungen aus dem Tai Chi Chuan entliehen. "Was ist das?", fragte mein Sohn, "Ich will das lernen". Ich recherchierte für Ihn im Internet und auf YouTube.
Was ich fand, veränderte alles: Entspannungsübungen eines Tai Chi Meisters, die ich zwar erst nach meiner Tänzererfahrung und Physiotherapiehalbwissen (Dorn/Breuß) interpretierte, die mich aber in einem Monat wieder fit machten. Ich konnte wieder schmerzfrei aufrecht gehen.
Das gab mir den Anstoß ernsthaft Tai Chi zu lernen und mir einen Lehrer zu suchen. 1-3 mal wöchentlich Training und täglich üben sollte es sein für die nächsten 5 Jahre. Schon bald übernahm ich hin- und wieder das Aufwärmtraining, später zeigte ich auch oft die jeweils trainierte Form für das Training in der Gruppe, während unser Sifu bei einzelnen Schülern konkrete Korrekturen lehrte.
Was ich für mich lernte, war bei mir zu bleiben, mich zu entspannen, mich zu erden, Ruhe zu finden, nicht jeder Kraft (körperlich oder geistig) mit Gegenkraft begegnen zu müssen, meinen Ehrgeiz etwas zurück zu stecken, weil das tun wichtiger ist, als das erreichen... aber es gibt immer einen weiteren Schritt auf dem Weg.
Welchen Tai Chi Chuan Stil habe ich gelehrt bekommen?
Alle Formen die ich gelernt habe stammen aus dem Yang Stil. Ich habe ein wenig Erfahrung mit Chen-Stil sammeln dürfen, aber von lernen kann man hier noch nicht reden.
Der erste Yang-Stil, den ich bei meinem Sifu Michael Punschke lernte entspringt dieser Traditions-Linie:
- Ursprünge im alten Chen Stil
- Yang Lu-Chan (erster Vertreter des Yang Stils)
- Yang Ban- Hou und Yang Jiang-Hou
- Yang Cheng-Fu (1883-1936)
- Hu Yuen-Chou (1906-1997)
- Doc Fai-Wong
- Michael Punschke
Mein Lehrer legte großen Fokus auf die tiefe Verankerung der Tai Chi Prinzipien in jeder Bewegung. Daher setzt der Unterricht zuerst auf kurze Formen und viel Genauigkeit. Ich lernte die 8er, 16er und 24er Form, eine kurze Fächerform und eine kurze Schwertform. Hinzu kamen verschiedene Partnerübungen: feste Tuishou (Push Hands) Formen, Anwendung von Bewegungen aus der Form, Übungen zur Erdung, zur Lockerung, zum Ableiten von Kräften und Standtraining.
Diese Kenntnisse ergänzte ich durch Lehrgänge in Tuishou (Push Hands) mit Einflüssen aus anderen Unterrichtstraditionen und Erfahrungen im freien Push Hands.
Später lehrte uns Michael Punschke die 13 Postures Form und eine Partnerübung aus einer anderen Yang Tai Chi Chuan Tradition, dem Yangjian Michuan.
Dieses steht in folgender Tradition:
- Yang Luchan
- Yang Jianhou
- Zhang Qinlin
- Wang Yen-nien
- ???
- Michael Punschke
Als Michael Punschke sein Studio in München aufgab, um sich dem eigenem Studium intensiver widmen zu können, trainierten ich und einige Schüler gemeinsam weiter die erlernten Formen, wobei ich oft das Training als gleicher unter gleichen anleite.
Was ich anbiete
- Einführung in die Yang Tai Chi 8er, 16er und 24er Form mit Erklärung und Korrektur der Bewegungen mit einem Blick auf Gesundheit und Kampfkunsthintergründe
- Einführung in Push Hands: Vorübungen, festgelegte Formen, freies Push Hands Spiel
- Aufwärmtraining optimiert für Körperbewusstsein, Entspannung und Beweglichkeit
- Gemeinsames Aufwärmen und anschließendes Laufen der Formen
- Offenheit in Bezug auf meine Erfahrungen und Ideen zu Tai Chi.
Was ich nicht biete: umfassende Meisterschaft, Geheimniskrämerei (entweder ich weiß etwas, oder eben nicht). Ich denke es gibt viele Orte an denen man lernen kann und man muss nicht alles an einem Ort lernen. Offene und klare Kommunikation darüber ist das, was ich mir immer gewünscht hatte und hoffe, jetzt selbst zu bieten.