Qi Gong

Der Begriff Qi Gong

Qi Gong ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl von Praktiken und Übungen. Allen ist gemeinsam, dass es um "Qi", "Chi" oder "Ki" geht: die Lebensenergie. Die Art des Umgangs mit dieser geht über das alltägliche hinaus geht: das Tun, Streben und Üben wird eine Kunst ("Gong", "Kung", "Gung").

Manche Übungen sind offensichtlich körperlich, andere scheinen nur im Geist stattzufinden, oft gibt es einen konkreten Bezug zum Atem.

Von diesem Verständnis her kann (oder muss?) man auch Tai Chi Ch'uan als eine Art des Qi Gongs sehen. Gleichermaßen könnte man auch viele andere Praktiken, die sich achtsam mit Lebensenergie befassen als Qi Gong bezeichen, selbst wenn diese keinen direkten Bezug zu China haben. Das führt aber vermutlich zu mehr Verwirrung als Nutzen. Sicher macht es für den Interessierten aber Sinn, solche Praktiken auf Ähnlichkeiten oder Unterschiede zum Qi Gong zu untersuchen.

Mein Weg mit Qi Gong

Gelernt habe ich im Rahmen meines Tai Chi Trainings eine Variante des Ba Duan Jin, der 8 Brokatübungen. Dies ist ein weit verbreitetes Set aus acht sehr alten Übungen, die für verschiedene Ausübende und Zwecke angepasst werden können. Auf Seminaren habe ich schon ein paar unterschiedliche Interpretation kennen lernen dürfen. Es wäre eine schwierige Aufgabe zu sagen, was richtig, falsch, besser oder schlechter ist. Wichtig für die Durchführung ist, dass man eine Variante wählt bei der man die Übungen körperlich ohne Probleme ausführen kann. Dafür gibt es z.B. Versionen im Stehen und im Sitzen. Andere Varianten sind nach dieser Grundvoraussetzung der Ausführbarkeit wohl eher so etwas wie Geschmacksrichtungen einer Mahlzeit - ich kann mit Chilli würzen, oder mild und vielleicht gar etwas süßlich bleiben. Oft wird dabei der ein oder andere Aspekt der chinesischen Medizin mehr in den Vordergrund der Übung gerückt oder eine andere Dynamik betont. Natürlich variiert hierbei auch die Wirkung, aber nährend bleibt es.
Aufgefallen ist mir auch, dass es Schulen gibt, die in der Reihenfolge der Übungen abweicht. Auch hier ist es schwierig zu sage, was richtig und was falsch ist. Wenn man jedoch eine Meridianzuordnung zu den Übungen vornehmen kann, lassen sie die energetischen Unterschiede der Reihenfolgen unter Umständen einschätzen. So gibt es z.B. den nährenden und den kontrollierenden Zyklus in der TCM. Liegt die folgende Übung im nährenden Zyklus, so wird deren Energie durch die vorhergehende verstärkt, im anderen Fall kontrolliert.

Ba Duan Jin möchte ich gerne in meiner näheren Umgebung zum Mitmachen anbieten. weil es gemeinsam mehr Freude macht. Dadurch entsteht eher eine Regelmäßigkeit, mit der man sich so ganz leicht etwas gutes tut. Unten im Artikel liste ich aktuelle Termine und Orte, wann immer ich es anbieten kann.

Zusätzlich habe ich zeitweise unterschiedliche Formen des Stillen Qi Gong, Stehen wie ein Baum und etwas Sheng Zhen Gong geübt. Aus dem Bereich der ähnlichen Übungen wären z.B. die Meridiandehnübungen aus dem Shiatsu oder auch meine Heilsteinmeditationen zu nennen. All diese Formen und natürlich das Tai Chi haben mich stark geprägt in meinem Verständnis von Chi und Energiearbeit.